Punkteteilung zum Saisonauftakt!

Endlich wieder Emotionen, geile Tore, markante Sprüche und viel Polemik. Wer den ersten Spieltag am vergangenen Sonntag verpasste, ist selbst schuld.
Insgesamt 10 Akteure zeigten sich an diesem eher kühlen Sonntagmorgen. Mit Ramsi Ananthavettivelu zeigte sich ein altbekanntes Gesicht auf dem roten Allwetterplatz
und er brachte gleich auch moralische Unterstützung mit, denn seine drei Söhne begleiteten den oft Abwesenden. Auch die beiden "Frischfleisch" Mitglieder Elias Arnold und Thomas Lussmann zeigten
sich bereits am ersten Spieltag. Vor allem die tolle Mähne und der Steinzeitbart von Arnold sorgten für mehr Gesprächsstoff als das neue Union-Trikot von "Bossi". Ebenso stand mit Vince ein
zuverlässiger Gastspieler auf dem Platz. Weitere Akteure, die noch nicht namentlich im Text erwähnt wurden waren: Roger Stöckli, Kevin Gwerder, Julien Suter, Tobias Briker und
Andres.
Nach der obligaten freudigen Begrüssung, zahlreichen kunterbunten Umarmungen und männlichen "Scheeejkhääänds", machten sich die Protagonisten auf zur legendären
Einlaufprozedur. Die Stimmung erreichte beinahe den Siedepunkt, genau wie beim Abschiedsgruss durch das Sandmännchen, bevor es mit der Rakete in fremde Galaxien entsteigt. Eine Hassrede von July
Suter erfolgte dieses Mal keine. Entweder war die FL Koryphäe schlecht vorbereitet oder er hatte einfach keinen Bock. Jedenfalls dauerte es nur ein paar Sekunden bis Schiedsrichter DJ in the
House "Stöckli" die Seitenwahl abhandelte.
Die Moustaches erhielten das Anspiel zugesprochen und ja, es ist schwierig zu erraten, aber "Bossi" setzte sich bereits den Ball zurecht. Ein harter Ball und zwei Gegenspieler vor den Augen …. Bossi wird doch nicht voll draufhauen und ein "Eierschmaren" riskieren? Schliesslich entschied er sich für die nette Variante und schlenzte der Ball knapp an der rechten Torumrandung vorbei.
In den ersten Minuten plätscherte das Spiel vor sich hin, doch ausgerechnet dann öffneten sich die Schleusen und es fing an herunterzuschütten. Trotzdem zeigten die Feldlianer attraktiven Fussball. Vor allem Edeltechniker Andres überzeugte mit gewohnter Zauberei am Ball. Oftmals liess er mit einem Hacken gleich mehrere Gegenspieler stehen. Ramsi stand defensiv wie eine Bank, sehr zur Freude seiner drei Söhne, die jedoch schon bald das Interesse verloren und sich eigenen Ballspielen widmeten.
Die erste nennenswerte Torchance gehörte den Moustaches und siehe da; der Ball zappelte schon im Netz. Trocken schoss "Gwerdie" unhaltbar ins Eck. Schönhaar Elias, der aussah wie ein edler Ritter, doppelte gleich nach. 2:0 nach wenigen Minuten. Drops gelutscht? Definitiv nicht, denn die Babos bringen zu viel Qualität mit, um aufzugeben oder aufzustecken. Wenn zudem "Thömsä" mal die Murmel sauber hinlegt, zappelt auch schon mal wegen der urgewaltigen Wucht das Gebälk. Das Spiel nahm nun richtig Fahrt auf. Schnelle Kombinationen, sehenswerte Finten, kluge Pässe und einige Torabschlüsse. Nein, das ist kein Spiel der CL, sondern das erste Spiel der neuen Saison in der FL. Welch eine gewaltige Steigerung des sonst eher beschaulichen Niveaus.
Es folgte der Auftritt von Andres, der einen Ball direkt in die linke Ecke wuchtete. Unhaltbar. Was für ein Knaller! Der sonst bisher souveräne Roger Stöckli konnte in dieser kurzen Zeit nichts ausrichten. Das Spiel kippte. Der nimmermüde "July" ackerte vorne wie ein alter einsamer Gaul auf einer verlassenen Weide. Auch Ramsi, sonst eher defensiv eingestellt, zeigte sich einige Male im offensiven Bereich. Ein Abstimmungsfehler führte zum Ausgleichstreffer durch "July", der einen Ball, dank feiner Technik, am verdutzten Roger Stöckli vorbeischob. Der leidenschaftliche Schiedsrichter hätte es wohl verhindern können, hätte er sich nicht umgedreht, aber spekulieren kann man bekanntlich an der Börse.
Jetzt drückten die Babos weiter und die Moustaches lauerten auf Konter. Beinahe hätte "Gwerdie" erneut getroffen und ebenso flog der Ball von Schönling Arnold haarscharf am Tor vorbei. Viel Gelegenheit sich auszuzeichnen erhielt Tobi Briker im Tor der Babos nicht. Zu ungenau waren die Versuche der Moustaches den Führungstreffer zu erzielen. Irgendwann im Verlauf der ersten Halbzeit kullerte der Ball vom kleinen "Ramsi" aufs Spielfeld. Er sagte zu Bossi: "Hesch mer de Ball". Bossi entgegnete: Es heisst "bitte", worauf der kleine Checker "bitte" sagte und trocken nachschob: "Schisser". Ja, es sind die kleinen Momente mit derben Sprüchen, die uns alle wöchentlich erheitern. Nach der Slapstick-Einlage ging es weiter im Takt.
In der Schlussphase der ersten Halbzeit erhöhten die Moustaches nochmals die Pace. Angeführt von einem überragenden Elias "Bruder Klaus" Arnold drückten die Moustaches mächtig aufs Gaspedal, wie einst Juan Pablo Montoya.
Babos-Keeper Tobias Briker erwischte nicht den besten Tag und war kein sicherer Rückhalt. Symptomatisch für sein bescheidener Auftritt war ein technischer Fehler, der Simon Bosshard eiskalt ausnützte. Schlussendlich stand es bei Spielmitte 6:4 zugunsten der Moustaches.
Die Babos erwischten den besseren Start in den zweiten Abschnitt. Die Maschinerie geriet allmählich ins Laufen. Nach einer guten Stunde stand es 6:6-Unentschieden. Babos-Schlussmann Tobias Briker konnte sich nun steigern und zeigte nun ein paar anschauliche Paraden.
Aber die Moustaches liessen nicht locker. Insbesondere der fabelhafte Elias "Bruder Klaus" Arnold bereitete den Babos grosse Probleme. Nach 70 Minuten lagen die Moustaches mit 8:6 in Front.
Daraufhin musste sich Elias "Superstar" Arnold leider frühzeitig verabschieden, da er noch einen Einsatz als Referee hatte. Deshalb durften sich die Babos in der Schlussphase nun in numerischer Überzahl probieren. Die Taktik der Moustaches schien klar: Hinten dicht und vorne auf "Bossi" hoffen. Konnte dies effektiv gut gehen? Nein. Tat es nicht. Ramsi, July, Thomas und Andres spielten die drei Moustaches schwindlig. Tor für Tor holten sie den Rückstand auf bis es schliesslich, kurz vor Schluss, 9:8 für die Babos stand.
Mit einer feinen Technik schloss "Bossi" tatsächlich einen Konter zum 9:9 ab, wobei es auch beim zweiten Treffen reichlich Diskussionen gab. Tor oder nicht Tor? Hätte man einen VAR engagiert, hätte dieser zu 99% auf Tor entschieden (gemäss Aussage von S.B aus A.). Die letzte Aktion der Partie gehörte Ramsi, der Einschussbereit im 5er stand, aber "Bossi" rauschte mit einer Supergrätsche herbei und klärte... Notabene mit der Hand. Penalty? Gelbe Karte? Weder noch. Schiri Roger Stöckli taxierte die Aktion mit unabsichtlich resp. angeschossen. Auch das Lamentieren der Babos halt nicht weiter. Der Schlusspfiff erfolgte. Aus die Maus. Eigentlich hätte man gerne noch weitere Minuten von diesem Spektakel gesehen. Es ist lange her, dass sich beide Teams im Eröffnungsspiel mit einem Punkt begnügen mussten.
Aufstellungen:
Babos: Tobias Briker; Ramsi Ananthavettivelu, Andres "Res", Thomas Lussmann, Julien Suter (Captain)
Moustaches: Roger Stöckli; Kevin Gwerder (Captain); Simon Bosshard, Elias Arnold; Vince
Spielbericht: Simon Bosshard