Abnutzungskampf endet 6:6-Unentschieden

Vorwort
Nach einem spielfreien Wochenende kehrte die kurioseste Fussball-Liga der Schweiz wieder zurück. Der 10. Spieltag wurde im Vorfeld mit Hochspannung erwartet. Im Gegensatz zur Raiffeisen Super League ist die Feldli-League spannend wie nie zuvor. Die Charlies reiten zurzeit auf einer Erfolgswelle. Die Equipe um Leithammel Roger Stöckli ist seit vier Spielen unbesiegt, notabene ein Vereinsrekord! Vor zwei Wochen konnten die Charlies dank der besseren Torbilanz gar die Tabellenführung übernommen. Heute wollten sie unbedingt nachlegen. Ganz anders sieht die Gemütslage im Babo-Sektor aus. Die Babos können bisher von einem trostlosen Herbst sprechen. Seit dem 20. September 2015 warten die Titelverteidiger schon auf einen Vollerfolg. Kehren die Babos heute auf die Siegesstrasse zurück?

Das Wichtigste in Kürze
In einer knackigen, ausgeglichenen und fairen, ja ihr habt richtig gelesen, Partie trennten sich die beiden Kontrahenten 6:6-Unentschieden. Die Charlies erwischten den besseren Start. Nach einem Doppelschlag lagen die Tabellenführer nach 11 Minuten mit 2:0 in Front. Doch die Babos kämpften sich in die Partie hinein. Zur Pause stand es 3:3-Unentschieden. Im zweiten Durchgang gingen die Babos 3 Mal in Front, doch die Charlies hatten immer eine Antwort parat. Ergo teilten sich die beiden Rivalen die Punkte. Somit grüssen die Charlies infolge besserer Torbilanz weiterhin vom Leaderthron.

Aufstellungen
Les Charlies: Pascal Stöckli; Ramsi; Fabio Corrado, Ranusan, Samuel Gisler; Stefan Ulrich (Captain)

Babos City: Tobias Briker; Rafael Briker, Raguraj, Dirosan Theivendram; Daniel Divkovic; Julien Suter (Captain)

Absenzen
Les Charlies: Roger Stöckli (Schiedsrichter-Einsatz), Thomas Aschwanden (abwesend), Tobias Schilter (rekonvaleszent)

Babos City: Simon Bosshard (Regeneration)

Zusammenfassung 1. Halbzeit
Beide Teams gingen hochkonzentriert zu Werke. Manchmal war es sogar mucksmäusschenstill. Die Feldli-League und mucksmäusschenstill? Ist eigentlich ein Gegensatz. Wie die Sozialdemokratische Partei und der Kanton Schwyz. Aber die Feldli-League steckt halt voller Überraschungen, wie ein Überraschungsei.
In der 4. Minute kam Liga-Topscorer Stefan Ulrich zur ersten nennenswerten Möglichkeit. Doch Tobias Briker konnte die Murmel gerade noch über die Latte lenken. Auf der anderen Seite musste sich auch Pascal Stöckli im Kasten der Charlies ein paar Mal lang machen.
In der 10. Minute rappelte es zum ersten Mal im Netz der Babos. Charlie-Nachwuchshoffnung Ranusan bewies prima Übersicht und spielte das Bällchen zum freistehenden Samuel Gisler. Der Rekrut traf scharf zur 1:0-Führung.
Die Charlies legten gleich noch einen drauf. Ramsi schickte Stefan Ulrich auf die Reise. Der pfeilschnelle Charlie-Spielführer konnte sich aus der Umklammerung lösen und schoss aufs Babo-Gehäuse. Tobias Briker konnte zwar parieren, doch der Abpraller landete vor den Füssen von Stefan Ulrich. Der Liga-Topscorer erhöhte auf 2:0.
Die Startphase wiederspiegelte die aktuelle Verfassung der Babos perfekt. Es läuft einfach nicht. Wie doch einst Andreas Brehme so treffend sagte: "Haste Scheisse am Fuss, haste Scheisse am Fuss!"
Doch die Babos warfen die Flinte nicht ins Korn. Geduldig erspielten sie sich Torchancen. Nach einer Viertelstunde verkürzte Superstar Daniel Divkovic im zweiten Versuch auf 1:2.
Aber die Freude bei den Babos hielt nicht lange, wie das Arbeitsverhältnis zwischen dem FC Thun und Ciriaco Sforza. In der 20. Minute kassierten die Babos wieder einen äusserst unnötigen Gegentreffer. Babo-Abwehrchef Raguraj wurde vom agilen Stefan Ulrich unter Bedrängnis gesetzt. Deshalb spielte der Asiate die Kugel zu Torhüter Tobias Briker. Der Babo-Keeper wollte das Bällchen nach vorne dreschen. Doch der missglückte Befreiungsschlag landete am Körper von Rafael "The Wall" Briker. Stefan Ulrich reagierte gedankenschnell und traf zum 3:1. Daraufhin gerieten die Gebrüder Briker in ein Wortgefecht. Beide wollten den Fehler dem anderen zuschieben. Wobei man rückwirkend betrachtet Rafael "The Wall" Briker von der Schuld befreien kann. Der Schalker kann sich ja nicht in Luft auflösen. Das können nur Geister und Halloween war ja gestern.
Mit der Zwei-Tore-Führung im Gepäck schalteten die Charlies einen Gang runter. Die absolute Gier fehlte. Dadurch kamen die Babos immer besseren ins Spiel. In der 38. Minute verkürzte Rockstar Daniel Divkovic nach einer feinen Einzelleistung auf 2:3.
Die Babos hatten nun Blut geleckt, wie ein Vampir der unter Arbeitssucht leidet. Denn Halloween war ja gestern. Nach feiner Vorlage vom überragenden Daniel Divkovic schob Raguraj in der 39. Minute zum 3:3-Pausenresultat ein.

Zusammenfassung 2. Halbzeit
Der Beginn des zweiten Abschnitts verlief nach dem Gusto der Babos. In der 48. Minute tankte sich Rockstar Daniel Divkovic durch und traf zur erstmaligen Führung für die Babos. Der Vorsprung war jedoch noch von kurzer Dauer, wie ein Wimpernschlag. Denn im Babo-Gehäuse stand ja ein gewisser Tobias Briker. Der heute wie Hippigschpängstli umherspukte.
Erneut hinterliess der Borusse einen grusligen Eindruck. Aber Halloween war ja gestern?! Nach einem Durcheinander im Babo-Strafraum wollte Daniel Divkovic klären. Doch Tobias Briker rief: "Ich nehme ihn!". Folgerichtig griff der Babo-Star nicht ein. Aber statt den Ball zu nehmen, zögerte der Wahl-Schwyzer. Stefan Ulrich reagierte wiederum blitzschnell und verwerte das freiliegende Bällchen im Babo-Netz. Zwischen den Beinen von Hippigschpängstli Tobias Briker, wohlgemerkt. Ein Graus!
Nun überstürzten sich die Ereignisse. In der 55. Minute traf Ramsi nur den Pfosten. Im Gegenzug narrte Rockstar Daniel Divkovic ein weiteres Mal die Charlie-Defensive und schoss seine Farben mit 5:4 in Front.
Nach einer guten Stunde jubelten wieder die Charlies. Diesmal war Hippigschpängstli Tobias Briker machtlos. Pascal Stöckli spielte das Leder hoch in den Babo-Strafraum. Dort schlich sich Liga-Topscorer Stefan Ulrich von seinem Bewacher weg und markierte mit einem strammen Schuss das 5:5.
Danach konnte sich Grusel-Schlussmann Tobias Briker auch einmal von seiner Schokoladenseite präsentieren. Der HC Lugano-Tifoso rettete in extremis gegen Stefan Ulrich.
Daraufhin kamen beidem Mannschaften noch zu Abschlussmöglichkeiten. Babo-Captain Julien Suter hatte in der 71. Minute den Führungstreffer auf dem Fuss. In der 76. Minute traf Samuel Gisler nur die Latte.
Die Ausgang der Partie war völlig offen, wie die bevorstehenden Bundesratswahlen. In der 82. Minute gelang Daniel Divkovic nach Zuspiel von Raguraj das 6:5. Die Vorentscheidung? Never ever!
Die Charlies drückten mit ganzer Kraft auf den Ausgleich. In der 87. Minute fasste sich Fabio Corrado ein Herz. Der Italiener zog aus dem Hinterhalt ab. Tobias Briker konnte zwar parieren, doch der Abpraller landete, sinnbildlich für die heutige Partie des glücklosen Babo-Keepers, bei Stefan Ulrich. Der Liga-Topscorer nickte zum 6:6 ein. Was für ein Spiel!
Die Schlussphase gehörte den Babos. Die Titelverteidiger suchten nun den Lucky-Punch. Weitgehend wurde mit weiten hohen Bällen operiert. In der 92. Minute rettete Pascal Stöckli in extremis auf der Linie gegen Daniel Divkovic. Kurz darauf war Schluss. 6:6. Ein Dutzend Tore und keine Karten. Not bad.

Tore
10. Minute, 1:0, Samuel Gisler (Ranusan)
11. Minute, 2:0, Stefan Ulrich
15. Minute, 2:1, Daniel Divkovic
20. Minute, 3:1, Stefan Ulrich
38. Minute, 3:2, Daniel Divkovic
39. Minute, 3:3, Raguraj (Daniel Divkovic)
48. Minute, 3:4, Daniel Divkovic
51. Minute, 4:4, Stefan Ulrich
55. Minute, 4:5, Daniel Divkovic
61. Minute, 5:5, Stefan Ulrich (Pascal Stöckli)
82. Minute, 5:6, Daniel Divkovic (Raguraj)
87. Minute, 6:6, Stefan Ulrich
Die Feldli-League Antwort auf Lionel Messi und Cristiano Ronaldo. Daniel Divkovic und Stefan Ulrich trafen jeweils 5 Mal ins Schwarze!
Kartenübersicht
Fehlanzeige!
Ausblick
Der 11. Spieltag findet voraussichtlich am Sonntag, den 8. November 2015 statt.
