Stürmische Partie endet 8:8-Unentschieden

Vor lauter Tore haben die Protagonisten den Überblick verloren.
Vor lauter Tore haben die Protagonisten den Überblick verloren.

Intro

Die Feldli-League Frühlingsrunde 2016 ist noch jung. Dennoch haben die Cracks schon beinahe mit jeder Wetterlage Bekanntschaft gemacht. Nach Schnee und Dauerregen kam heute noch der älteste Urner, der Föhn, hinzu. C'est la vie. 

Der Kanton Uri gilt als Föhn Hochburg.
Der Kanton Uri gilt als Föhn Hochburg.

Vorwort

Die Feldli-League macht beinahe vor nichts Halt. Auch nicht vor der Fasnacht. Beide Equipen konnten allerdings nicht allen Narren antreten. Ob der Karneval dabei ein Rolle gespielt hat, sei dahingestellt. Bei den Babos fehlten die beiden pflichtbewussten Defensiv-Krieger Dirosan Theivendram und Rafael "The Wall" Briker, sowie Schaltzentrale Simon Bosshard. Die Charlies zogen ohne die beiden Powerdribbler Fabio Corrado und Patrik Divkovic in den Umzug. Zudem fehlte Strafraum-Ungeheuer Thomas Aschwanden.

 

Die Babos wollten sich für die bitter 4:12-Schmach vor Wochenfrist revanchieren. Die Charlies peilten den 2. Saisonsieg an. Ein Erfolg mit 2-Toren-Differenz würde ihnen gar die Tabellenführung bescheren.

Fussball und Fasnacht. Das passt doch,  oder?
Fussball und Fasnacht. Das passt doch, oder?

Das Wichtigste in Kürze

Über das Niveau der Feldl-League lässt sich vielleicht streiten. Aber der Unterhaltungswert bleibt unerreicht. Sonntag für Sonntag werden Geschichten geschrieben. Grosse Geschichten mit heldenhaften Protagonisten. Humor, Action und Dramatik. Beste Belletristik. 

 

Die heutige Partie war ebenfalls sehr kurzweilig, wie Family Guy. Die nominell stark besetzen Charlies erwischten den besseren Start. Es war nicht so, dass sie ihre Kontrahenten an die Wand spielten, aber sie waren halt schon eine Spur besser.

 

Folgerichtig lagen die Tabellenzweiten nach einer guten halben Stunde mit 5:1 in Führung. Der Zahn schien gezogen zu sein. Den Charlies unterlief nun ein schwerwiegender Fehler. Sie wogen sich in Sicherheit. Das ist ein No-Go im Feldli-Universum. Im Feldli-Universum kann alles passieren, wie an der Wall Street. In der Feldli-League wurde schon mehr Spiele gedreht als in Amsterdam Joints. 

 

Die Babos kämpften sich mit Willen und Leidenschaft ins Spiel zurück. Zur Pause lagen die Titelverteidiger nur noch mit 4:5 im Hintertreffen.

 

Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten die Tabellenführer eine Hausse. Die Charlies gerieten immer mehr unter Dauerbeschuss. In der 57. Minute konnte Julien Suter zum 5:5 ausgleichen.

 

Danach fingen sich die Charlies wieder. Dank Treffern von Patrick Zurfluh und Samuel Gisler lagen die Cupsieger nach 65 Minuten mit 7:5 in Front.

 

Daraufhin nahmen die Babos einen Wechsel auf der Torhüterposition vor. Anstelle von Ramadan Fragnito hütete nun wieder Stammkeeper Tobias Briker den Kasten. Zweitgenannter war total ausgelaugt.

 

Der Wechsel erntete Früchte. Dank einer Doublette von Daniel Divkovic stand es plötzlich 7:7-Unentschieden. Was für eine Affiche!

 

In der 82. Minute bescherte Daniel Divkovic seine Farben mit der erstmaligen Führung. Doch in der 90. Minute konnte Patrick Zurfluh noch zum 8:8-Endresultat ausgleichen.

100% geiler Fussball. Viva la Feldli!
100% geiler Fussball. Viva la Feldli!

Aufstellungen

Babos City: Ramadan Fragnito; Raguraj, Pascal Stöckli, Daniel Divkovic; Tobias Briker, Julien Suter (Captain)

 

Absenzen: Dirosan Theivendram (Grippe), Rafael Briker (Regeneration), Simon Bosshard (Familie)

Die Babos mussten unter anderem auf Schaltzentrale Simon Bosshard verzichten.
Die Babos mussten unter anderem auf Schaltzentrale Simon Bosshard verzichten.

Les Charlies: Roger Stöckli; Tobias Schilter (Captain), Ranusan; Stefan Ulrich; Patrick Zurfluh, Samuel Gisler

 

Absenzen: Fabio Corrado (Grippe), Patrik Divkovic (Ferien), Thomas Aschwanden (Ferien)

Bei den Charlies fehlten nebst Patrik Divkovic auch Fabio Corrado und Thomas Aschwanden.
Bei den Charlies fehlten nebst Patrik Divkovic auch Fabio Corrado und Thomas Aschwanden.

Zusammenfassung 1. Halbzeit

Die Startphase verlief sehr ausgeglichen. Hochkarätige Abschlussmöglichkeiten blieben vorerst auf der Strecke. In der 8. Minute eröffnete Charlie-Captain Tobias Schilter den Umzug, um es in Fasnachtssprache auszudrücken. Der ungeschliffene Rohdiamant vernaschte nach Pässchen von Patrick Zurfluh die Babo-Defensive und schloss mit einem platzierten Flachschuss gekonnt ab. Flott gemacht vom Charlie Chaplin der Feldli-League.

 

Eine Zeigerumdrehung später rappelte es bereits wieder. Charlie-Flügelflitzer Stefan Ulrich wurde von Babo-Haudegen Tobias Briker regelwidrig gestoppt. Die Babos, insbesondere der Übeltäter, waren mit dem Entscheid des Schiedsrichters nicht einverstanden und begannen zu lamentieren. Dadurch ging der Fokus für das Wesentliche verloren. Tobias Schilter nahm die Offerte dankend an und erhöhte auf 2:0.

 

Danach fanden auch die Babos besser ins Spiel. Das neuformierte Sturmduo Suter/Briker warf Licht und Schatten hervor. Oft agierten sie etwas zu umständlich.

 

In der 19. Minute konnten die Tabellenführer auf 1:2 verkürzen. Nach Zuspiel von Raguraj war Babo-Star Daniel Divkovic mit einem gut getimten Abschluss erfolgreich. Die Wende?

Vorerst nicht.

 

Die Offensive der Charlies war heute gut bestückt. Stefan Ulrich, Patrick Zurfluh und Samuel Gisler. Qualität hoch 2. In der 24. Minute verwertete Samuel Gisler einen Abpraller zum 3:1.

 

Unmittelbar danach erhöhte Patrick Zurfluh auf 4:1. In der 29. Minute erzielte der bärenstarke Gigolo Tobias Schilter nach Vorlage von Stefan Ulrich das 5:1. Die Vorentscheidung? Never ever.

 

Die Babos liessen sich trotz des grossen Rückstandes nicht aus der Ruhe bringen. Die Charlies hingegen agierten nun ein bisschen fahrlässig. Das könnte gefährlich werden...

 

In der 33. Minute gelang Julien Suter nach mustergültiger Vorarbeit von Daniel Divkovic das 2:5. Wenige Zeigerumdrehungen später verkürzte Babo-Captain Julien Suter auf 3:5. Wiederum kam das optimale Zuspiel von Daniel Divkovic.

 

Die Babos hatten nun Blut geleckt. Mit viel Hingabe drängten sie auf den Anschlusstreffer. In der 42. Minute wurden ihre Bemühungen belohnt. Tobias Briker war am rechten Flügel anzutreffen und spielte die Murmel zu Abwehrchef Raguraj zurück, welcher wenige Meter hinter dem Borussen postiert war. Der Asiate lancierte Daniel Divkovic am linken Flügel. Ein kluger, öffnender Pass. "Divkotelli" beschleunigte das Tempo. Durchdacht spielte er das Bällchen zur Mitte, wo der aufgerückte Pascal Stöckli lauerte. Der Student liess die Murmel durch. Surprise, Surprise. Dadurch profitierte Tobias Briker, der am hinteren Pfosten lauerte. Der grossgewachsene Bankangestellte musste sein rechtes Bein ausstrecken und grätschte zum 4:5-Anschlusstreffer. Diese Bude wurde frenetisch gefeiert, wie Karneval in Rio de Janeiro.

 

Danach passierte nichts Weltbewegendes mehr. Mit einem 5:4 aus Sicht der Charlies ging es in den Boxenstopp.

War nicht aufzuhalten: Charlie-Captain Tobias Schilter.
War nicht aufzuhalten: Charlie-Captain Tobias Schilter.

Zusammenfassung 2. Halbzeit

Die Babos erwischten den besseren Start in den zweiten Abschnitt. Mit einem aggressiven Pressing machten sie den Charlies das Leben schwer. Die Tabellenzweiten waren weitgehend mit Defensivarbeiten beschäftigt.

 

In der 57. Minute münzten die Champions ihre Überlegenheit in einen Treffer um. Ein sehenswerter dazu. Raguraj bediente Julien Suter mit einer Zuckerflanke. Der Vorzeige-Captain ist bisher nicht als grosses Kopfballmonster in Erscheinung getreten. Doch im Stile eines Vollblut-Stürmers nickte der Lauterer zum 5:5 ein. 

 

Somit konnte die Partie wieder von neuem beginnen. Die Charlies mussten sich an der eigenen Nase nehmen. Einen 4-Tore-Vorsprung aus der Hand zu geben, ist nicht gerade ruhmreich. Doch von nun an gingen die Charlies wieder entschlossener zu Werke.

 

Beispiel gefällig: Patrick Zurfluh. Mit voller Überzeugung nutzte der gelernte Bäcker ein Missverständnis der Babos brutal aus und traf zum 6:5.

 

In der 65. Minute war Samuel Gisler mit einem Kunstschuss erfolgreich. Neuer Spielstand: 7:5 für die Charlies.

 

Die Spitzenreiter nahmen nun einen Wechsel auf der Torhüterposition vor. Babo-Stammkeeper Tobias Briker übernahm den Part von Ramadan Fragnito. Vom Italo-Albaner erhofften sich die Babos neue Impulse. Tobias Briker war sichtlich erschöpft.

 

In der 71. Minute verkürzte Babo-Star Daniel Divkovic auf 6:7. Nach Vorarbeit von Julien Suter narrte der Milanista Charlie-Schlussmann Roger Stöckli. Er umkurvte ihn lässig.

 

In der 76. Minute konnte Babo-Playmaker Daniel Divkovic mit einem satten Schuss zum 7:7 ausgleichen. Hattrick von Divkotelli!

 

Die Schlussphase war nochmals ultra spannend. Beide Mannschaften suchten den Führungstreffer. In der 82. Minute durften die Charlies einen Eckball treten. Das Bällchen flog zur Mitte. Tobias Briker verliess sein Gehäuse und boxte den Ball aus der Gefahrenzone. Die Faustabwehr wurde zur idealen Vorlage für den pfeilschnellen Daniel Divkovic. Der Audi-Fahrer enteilte der weit aufgerückten Charlie-Hintermannschaft und schob abgebrüht zum 8:7 ein.

 

Der Rest der Geschichte ist schnell erklärt. Die Charlies drückten auf den Ausgleich. Während die Babos mit allen Kniffs und Tricks den Vorsprung über die Zeit schaukeln wollten.

 

In der 90. Minute fuhren die Charlies einen schnellen Konter. Samuel Gisler lancierte Patrick Zurfluh. Der Thailand-Kenner traf mit einem schnellen, flachen Schuss zum 8:8-Schlussresultat.

 

Danach änderte sich nichts mehr am Totomat. Eine turbulente Partie ging zu Ende.

Babo-Star Daniel Divkovic war einmal mehr sein Geld wert.
Babo-Star Daniel Divkovic war einmal mehr sein Geld wert.

Torübersicht

  8. Minute, 0:1, Tobias Schilter (Patrick Zurfluh)

  9. Minute, 0:2, Tobias Schilter

19. Minute, 1:2, Daniel Divkovic (Raguraj)

24. Minute, 1:3, Samuel Gisler

26. Minute, 1:4, Patrick Zurfluh

29. Minute, 1:5, Tobias Schilter (Stefan Ulrich)

33. Minute, 2:5, Julien Suter (Daniel Divkovic)

37. Minute, 3:5, Julien Suter (Daniel Divkovic)

42. Minute, 4:5, Tobias Briker (Daniel Divkovic)

57. Minute, 5:5, Julien Suter (Raguraj)

61. Minute, 5:6, Patrick Zurfluh

65. Minute, 5:7, Samuel Gisler (Tobias Schilter)

71. Minute, 6:7, Daniel Divkovic (Julien Suter)

76. Minute, 7:7, Daniel Divkovic

82. Minute, 8:7, Daniel Divkovic (Tobias Briker)

90. Minute, 8:8, Patrick Zurfluh (Samuel Gisler)

Patrick Zurfluh erzielte den wichtigen Ausgleichstreffer unmittelbar vor Spielschluss.
Patrick Zurfluh erzielte den wichtigen Ausgleichstreffer unmittelbar vor Spielschluss.

Kartenübersicht

gelbe Karten: Tobias Briker, Julien Suter, Stefan Ulrich

Eine weiter Karte für Babo-Captain Julien Suter.
Eine weiter Karte für Babo-Captain Julien Suter.

Ausblick

Der 5. Spieltag findet voraussichtlich am Sonntag, den 14. Februar 2016 statt.

Das zähe Ringen geht weiter.
Das zähe Ringen geht weiter.